Daniela Ullrich
Gesundheit, Sport, Ernährung

Kinesiologisches Taping

Kinesiologisches Taping

bunte kleine Bänder - große Wirkung

Bei der Behandlung mit dem kinesiologischen Tape kommen farbige und spezielle elastische Tapes (Kinesio-Tapes) zum Einsatz. Diese Bänder sind sehr dehnbar und werden mit unterschiedlicher Spannung auf die Haut geklebt. Durch die verschiedenen Klebetechniken kann die Spannung und Ansteuerung der Muskulatur und Gelenke sowie eine Schmerzreduktion bewirkt werden.  Aber auch eine stützenden, entlastende oder entspannende Wirkung kann mit den Tapes erreicht werden.

Die bunten Tapes haben sich etabliert und sind auch im Spitzensport angekommen. Bei vielen Leistungssportlern kann man die farbigen Bänder bei manigfaltigen Veranstaltungen sehen.

Das Tape wurde von dem japanischen  Chiropraktiker Kenzo Kaze entwickelt. Das besondere an diesen Tapes ist, dass sie hochelastisch, hautverträglich und atmungsaktiv sind und zugleich die Beweglichkeit nicht einschränken.

Wirkungsweise

Die Haut, welche nicht nur das größte Organ unseres Körper ist, ist auch die Grenze  zwischen dem Körper und der „Außenwelt“.  Außerdem befinden sich auf der Haut viele Reflexzonen und sie enthält viele Rezeptoren. Wird ein Tape nur kurzfristig getragen so wirken die Meissner-Körperchen (Hautrezeptoren) und bei einem langfristigen Einsatz des Tapes die Merkel-Tastscheiben. Diese Rezeptoren senden nun zusätzliche Informationen über Position und Belastung der getapten Extremität, an das Gehirn. Das führt zu einer optimalen Anpassung und Stabilisation der Gelenke und es erfolgt eine Verbesserung der Propriozeptivität.

Auch der mechanische Reiz, welcher durch die Haftung des Tapes auf der Haut, ausgelöst wird löst Reaktionen der Rezeptoren aus. Diese Informationen werden über Nervenbahnen in das Rückenmark geleitet. Da diese Reize schneller und stärker als Schmerzreize sind, sind die Nervenbahnen für den Schmerzreiz bereits belegt und somit hemmt das kinesiologische Taping auch die Schmerzweiterleitung.

Muskuläre Dysbalancen können zu Fehlbelastungen in Gelenken führen. Durch anbringen eines Tapes kann die Muskelspannung ausgeglichen und eine Balance wieder hergestellt werden wodurch das Gelenk entlastet und positive unterstützt wird. Des Weiteren stellt sich beim Patienten ein besseres Bewegungsgefühl ein, da die Propriozeptoren angeregt werden.

Ein weiteres Einsatzgebiet des kinesiologischen Tapings ist es Abschwellungen von Lymphe z. B. nach Verletzungen zu beschleunigen.

Darüber hinaus kann das Tape auch zur Stütz- und Haltefunktion eingesetzt werden. Dies ist z.B. sinnvoll, wenn der Rücken aufgerichtet werden soll oder in der fortgeschrittenen Schwangerschaft, wenn der Babybauch zu Rückenschmerzen führt.

Vorteile des kinesiologischen Taping

Der wohl wichtigste Vorteil ist, die lange Wirkungsdauer des Tapings und dies auch im Alltag. Die Wirkung hält so lange an, wie das Tape getragen wird (Haltbarkeitsdauer 1 – 2 Wochen). Es bildet somit eine hervorragende Ergänzung zu einer Bewegungstherapie  oder auch Massage.

Einsatzbereiche des Tapings.

Das Tape kann bei jeglicher Form von Muskelbeschwerden, Muskelschmerzen, Muskelzerrungen, Myogelosen und muskulären Dysbalancen eingesetzt werden.  Häufig wird es nach Traumata oder Operationen angewandt um die Heilung zu beschleunigen und den entsprechenden Bereich zu stützen und fördern.  Das Tape kann bei allen Gelenken eingesetzt werden, aber auch bei Rückenschmerzen aufgrund verschiedener Ursachen.  Auch bei Entzündungen von Sehnen wie. z. B. bei der Sehnenscheidenentzündung stellt das kinesiologische Tape eine gute Methode zur Unterstützung des Heilungsprozesses dar. Bei allen Verletzungen oder auch nach Operationen kann durch den Einsatz eines Tapes der Lymphabfluss angeregt und dadurch die Heilung beschleunigt werden. Das Tape ist auch ein angenehmes und einfach anzuwendendes Mittel, ohne Nebenwirkungen und Risiken,  um in der Schwangerschaft den Rücken der werdenden Mutter zu entlasten und dadurch deren Lebensqualität zu erhöhen.