Bei der Frage Sport in der Gruppe oder ihn alleine zu betreiben scheiden sich oftmals die Geister, insbesondere bei Sportarten die man sowohl im Team als auch alleine gut trainieren kann.
Bei Teamsportarten ist der Streitfaktor etwas geringer, da hier der Charakter der Sportart oftmals schon vorgibt, dass man im Team trainiert. Fußball, Volleyball oder Rugby benötigen einen guten Teamgeist, ein aufeinander eingespielt sein, welches man nur durch langfristiges „kennenlernen“ und gemeinsames Training optimieren kann. Für diese Sportarten ist Teamgeist und Teamfähigkeit unabdingbare Voraussetzung. Das gemeinsame Ziel steht hier im Mittelpunkt und im Bereich des Breitensports oftmals auch der soziale Faktor, das Gefühl gemeinsam etwas anzugehen. Sich darauf zu Freuen mit „Freunden“ gemeinsam einen Sport zu betreiben. Strategische Interaktion spielt hierbei oft ebenso eine wichtige Rolle.
Bei manchen Sportarten ist mindestens ein Partner aus Sicherheitsgründen ebenfalls ratsam. Z.B. beim Klettern, Bergsteigen oder Tauchen.
Wobei angemerkt werden soll, dass es prinzipiell aus Sicherheitsgründen gut ist einen Partner dabei zu haben, der im Falle eines Unfalls Hilfe holen kann.
Anders sieht es jedoch bei Einzelsportarten aus, die man sowohl alleine als auch im Team trainieren kann.
Was spricht für Gruppen und was für Einzeltraining?
Beim Gruppentraining ist oftmals ein fester Termin in der Woche eingeplant. Dies ist ein Fixpunkt, ein Antrieb auch tatsächlich zum Sport zu gehen. Und insbesonders für Menschen wichtig, die es alleine nicht schaffen, sich zum Sport aufzuraffen. Ein Gruppentraining ist verbindlicher und kann somit helfen, sich auch dann zum Sport zu begeben, auch dann, wenn man in diesem Augenblick so gar keine Lust dazu hat.
Für disziplinierte Sportler, die Ihren Sport mit Leidenschaft ausüben spielt dieser Faktor meistens eine untergeordnete Rolle, denn sie sind meistes in der Lage sich selbst zu motivieren
Für wieder Andere ist der Spaß in der Gruppe motivierend, das Gefühl der Gemeinsamkeit, das selbst bei einem Einzelsport wie dem Radfahren auftreten kann. Auf langen Strecken stellt sich oftmals in der Gruppe ein gemeinsamer Tritt ein.
Und wieder andere lieben, das soziale Beisammensein und die Gespräche nach und während dem Sport.
Ein Anfänger in einer Sportart, kann oftmals natürlich auch von dem Wissen der erfahreneren Gruppenmitglieder profitieren und sich Tipps und Anregungen holen.
Welchen Effekt eine Gruppe auf die Leistung hat ist stark von der Zusammensetzung der Gruppe abhängig. Schwierig wird es oftmals, wenn das Leistungsniveau einer Gruppe stark variiert. Die einen sind dann unterfordert und die anderen überfordert. Andererseits kann das aber auch ein gutes Training für Teambildung und Toleranz sein, indem man Rücksicht auf die Schwächeren nimmt und ihnen Hilfestellungen und Motivation bietet.
Stärkere Gruppenmitglieder können bei den Schwächeren zwei total gegensätzliche Gefühle hervorrufen. Einerseits kann es sein, dass es ein Antrieb ist und ein „Das will ich auch können“ hervorruft. Und beim Ortssprint beim Rennradfahren, mehr Leistung aktiviert wird, als wenn man dies alleine machen würde. Man will ja mithalten und ist Stolz, wenn man nicht komplett abgehängt wird ? D.h auch ein gesunder Wettbewerbsgedanke kann gefördert werden. Auch beißt der eine oder andere die Zähne fester zusammen und hält länger und mit größerer Leistung durch, als bei einem Alleingang. Dabei ist aber wiederum darauf zu achten, dass es nicht in einen übertriebenen Ehrgeiz ausartet und zum Übertraining führt.
Bei anderen Teilnehmern führt das Gefühl schlechter zu sein als die anderen zu Frustration. Die Motivation geht verloren und der Sport wird abgebrochen. Welchen Effekt das Gruppentraining auf eine Person hat ist stark von der Differenz der Leistung in der Gruppe, als auch vom persönlichen Charakter des Sporttreibenden abhängig.
Im Rahmen eines Trainingsplans ist es manchmal mit dem Gruppentraining schwierig, da man z.B. nach Puls fährt und dabei muss man sich auf sich selbst konzentrieren und bräuchte dann tatsächlich einen Partner der in etwa das gleiche Leistungsniveau besitzt, was in der Regel schwer zu finden ist.
Beim Training alleine, kann man sich voll auf sich konzentrieren. Es ist der eigene Rhythmus, das eigene Gefühl, die eigene Leistung, die man an diesem Tag abruft. Intensität, Dauer, Anzahl, also die Belastungsnormative können selbst gesetzt, bestimmt und umgesetzt werden, ohne Kompromisse. Dies ist besonders für Leistungsorientierte Sportler von Bedeutung.
Auch ist die Intensität des eigenen Körpergefühls beim Sport alleine oftmals größer, denn dann gibt es weniger Ablenkung. Jede Faser, jeder Herzschlag ist spür- und erlebbar. Der eine mag es der andere nicht.
Zu guter Letzt spielt auch die oftmals die Psyche und der vorangegangene Tagesablauf eine Rolle bei der Entscheidung alleine oder in der Gruppe. War der Tag stressig und laut, kann es angenehm sein, alleine unterwegs zu sein. Ruhe zu finden, seinen Gedanken nachzuhängen oder es einfach die Welt zu betrachten und aufzunehmen mit allen Sinnen ohne sich auf einen Gesprächspartner konzentrieren zu müssen. An anderen Tagen wiederum mag genau dieses Gespräch beim Sport, das richtige sein.
Im Endefffekt ist es abhängig von der Sportart und Dir selbst. Wichtig ist es überhaupt regelmäßig Sport zu treiben und daran Freude zu haben.
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