Daniela Ullrich
Gesundheit, Sport, Ernährung

Die Stürme des Lebens…

Die Stürme des Lebens

Die Stürme des Lebens

Gerade eben war der Himmel noch hellblau mit kleinen Schäfchenwolken durchzogen. Die Sonne strahlt mit all ihrer Kraft an einem sonnengoldenen Tag und erwärmt Dir das Gesicht während Du mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liegst und die angenehme Wärme auf Deinem Körper genießt. Du merkst wie eine Brise über Deine Haut streift. Während Du glaubst es wird immer so weiter gehen, fängt der Wind an sich zu drehen. Die Brise wird zu einem leichten Wind, ändert von Dir unbemerkt die Richtung und schiebt die Schäfchenwolken vor sich her. Die kleinen leichten Schäfchenwolken werden von dichteren und graueren Wolken vertrieben, bei denen die Sonne nur noch ab und zu durch Lücken hindurchblinzelt.

Der leichte Wind verstärkt sich und Du fängst an die Kühle des Windes zu spüren. Es schüttelt Dich und kleinen Härchen stellen sich an Deinen Armen und Beinen auf. Du bekommst eine Gänsehaut, bleibst aber trotzdem liegen, weil Du daran glaubst, dass sich die Wolken gleich wieder verzogen haben werden und die Sonne dann wieder in ihrer vollen Pracht für Dich scheint. Der Wind aber bleibt bestehen, das helle Blau des Himmels ist kaum noch zu sehen. Stattdessen hängt nun ein dichter Wolkenvorhang dort oben und versperrt der Sonne ihren Weg zu Dir. Obwohl die Sonne versteckt ist, ist sie doch immer noch an ihrem Platz und verteilt Ihre Strahlen, nur kommen diese nicht mehr bei Dir an. Die Wolken halten die Wärme ab zu Dir zu gelangen. Du sehnst Dich nach der angenehmen Wärme, denn zu der Gänsehaut hat sich nun auch ein Muskelzittern hinzugesellt. Du öffnest die Augen und siehst das dunkle Blau, welches ein Spektrum an so vielen unterschiedlichen Farbtönen aufweist. Die Skala reicht von Grau bis Lila. In manchen Bereichen verlaufen die Farben in einander an anderen Stellen bilden sie einen starken Kontrast.

Du setzt Dich auf, ziehst die Beine an und umschlingst diese mit den Armen. Du frierst und versuchst deshalb so Dich selbst zu schützen und die Wärme in Deinem Körper zu halten. Trotzdem bleibst Du sitzen, denn Du bist irgendwie bist du von dem Anblick, dem Farbenspiel und der Veränderung fasziniert. Du kannst den Blick nicht abwenden. Der Wind nimmt noch mehr an Stärke zu, die Wolken türmen sich auf, am Himmel überwiegt nun ein ganz dunkles Blau, welches sich mit Schwarz vermischt. Es wirkt bedrohlich, drückend und dunkel. Du ziehst die Schultern hoch und Deinen Kopf tief nach unten und starrst auf Deine Füße. Der Wind hat nun eine Stärke entwickelt der nicht nur das Gras zur Seite neigt, sondern auch die Äste in den Bäumen schwingen bedrohlich auf und ab. Die Bäume selbst neigen sich zur Seite und der am Anfang des Tages so ruhige See, schlägt nun Wellen. Weiße Gischt kräuselt sich, rollt mit dem Wind dahin und verläuft in der nächsten Welle. Du ziehst Dich noch enger zusammen, so eng wie es geht.

Und nun ist er da, der Sturm, von dem Du glaubtest, er würde nie kommen. Die Blitze erstrahlen zuckend am Himmel auf und rasen dann zu Boden. Gelb, Orange und Weiß dominiert, wenn sie aufflackern und dann wieder in der Dunkelheit verschwinden. Es ist beängstigend und schön zugleich. Um Dich zu beruhigen wiegst Du Dich leicht auf und ab. Denn das vermittelt Dir ein Gefühl von Sicherheit. Der Regen prasselt hernieder und trifft Deinen Körper. Du spürst jeden Tropfen, wie er auf Deiner Haut aufschlägt und dann herunter läuft. Erst langsam, dann immer schneller. Die einzelnen Tropfen vereinen sich zu Rinnsalen bevor sie auf dem Boden ankommen. Nachdem die Blitze wie ganz schnelle kleine Würmer durch den Himmel zucken ertönt der Donner. Laut und mit hartem Knallen. Der Boden bebt. Du spürst jeden Einschlag unter Deinem Körper. Der Untergrund vibriert und Du bist erstarrt. Gelähmt vor Angst, vor Schreck, vor Aufregung, vor Faszination. Und doch bleibst Du sitzen, obwohl Du weißt, dass es für Dich gefährlich sein könnte.

Aber der Sturm hört nicht auf, sondern nimmt noch an Kraft zu. Es ist ein Orkan, bei dem Blätter und Äste an Deinem Gesicht vorbeifliegen. Der Wind hat eine Stärke erreicht, die Du Dir niemals zuvor vorstellen konntest. Die Wellen auf dem See treiben hoch und schlagen dann krachend zusammen. Und was machst Du?

Du sitzt da und wartest, zitternd, frierend und aufgeregt. Vielleicht bist du ganz ruhig und duckst Dich so tief auf dem Boden, wie es nur geht. Vielleicht bist du vollkommen erstarrt. Vielleicht wirst Du wütend und schreist in den Himmel. Vielleicht weinst Du verzweifelt, so dass die die Tränen über Dein Gesicht strömen. Vielleicht fragst Du Dich warum passiert, dass ausgerechnet mir? Warum sitze ich hier ganz alleine in diesem Sturm? Warum bin ich nicht rechtzeitig aufgestanden? Warum hat das „Universum“ das zugelassen? Warum ist das Leben so ungerecht? Und was soll ich jetzt nur tun?

Bei einem Sturm weißt Du, dass dieser Sturm seine Zeit hat. So schwer er auch ist, der Wind wird die Wolken vertreiben. Manchmal dauert es etwas länger und manchmal geht es schneller. Aber Du weißt auch, dass die Sonne wieder am Himmel scheinen wird. Du wirst die Sonne wieder sehen und die Wärme spüren.

Genau so ist es auch im Leben. Manchmal siehst Du den Sturm kommen und bleibst doch sitzen, manchmal entladen sich Stürme schlagartig ohne Vorwarnung. Manchmal stehst Du auf und gehst in Deckung bevor der Orkan Dich erreicht und ein anderes Mal verschließt Du die Augen und willst die kleinen Anzeichen, die den Sturm ankündigen nicht sehen, nicht wahrnehmen und schon gar nicht handeln.

Es ist wichtig Dich zu spüren, Dich selbst wahrzunehmen, die Augen nicht zu verschließen und die Anzeichen als solche zu erkennen. Und so die Chance zu haben den Stürmen des Lebens auszuweichen. Das ist aber leider nicht immer möglich und deshalb ist es mindestens genauso wichtig einen Sturm ertragen zu können und damit umgehen zu können. Nicht zu erstarren, sondern bei Dir zu bleiben, Deinen Weg aus der Krise zu finden, Deinen Weg zu gehen.

Wenn ein Sturm in Deinem Leben alles durcheinanderbringt, hast Du alles Recht der Welt wütend, traurig, enttäuscht, verärgert, ängstlich oder was auch immer zu sein. Aber Du darfst es nicht bleiben, denn dann wird dieser eine Sturm, der nur eine Episode in Deinem Leben sein sollte, Dein Leben bleiben und Du wirst verbittert und hart. Damit schadest Du aber am ehesten Dir selbst.

Die Kunst besteht darin, einen Sturm zu überstehen. Vielleicht musst Du aufstehen und Dich umsehen, den vieles sieht nun anders aus als zuvor. Der Himmel hat eine andere Farbe, der See liegt wieder ruhig und glatt da, das Ufer hat sich verändert oder es hat sogar einen Baum entwurzelt. Siehe Dich um, sehe genau hin! Was siehst Du?

Vielleicht weißt Du nun aber auch gar nicht mehr, wohin Du eigentlich gehen möchtest? Der Weg ist von Ästen zugedeckt, ein entwurzelter Baum liegt quer über den Weg oder der Weg ist sogar vollkommen verschwunden. Wohin sollst Du nun gehen?

Gib Dir Zeit Dich zu orientieren, Dich zu finden, Deinen Weg und Deine Richtung zu finden. Vergiss dabei aber nie, Du machst es für Dich und nur für Dich! Und du bist es  Dir Wert, denn dann wirst auch Du wieder den blauen Himmel mit den wärmenden Sonnenstrahlen sehen und spüren.

Wenn Du das Gefühl hast, all das nicht alleine zu schaffen, dann unterstütze ich Dich gerne dabei, Deinen Weg für Dich zu finden, damit auch Du wieder Deinen Platz in der Sonne genießen kannst und den kommenden Stürmen ausweichen oder trotzen kannst.

 

 

Text © by DUitnow (Daniela Ullrich) 2019

Foto © by Kunst-vom-anderen-Stern 2014